1. Philosophie
In der Tierschutzarbeit, die sich effektiv in Vereinen organisiert, ist in erster Linie das Ziel, dass viele Menschen für die Tiere einen Plan verfolgen und damit Erfolge verzeichnen können. So
ist es natürlich auch bei Podencorosa e.V., aber die Philosophie unserer Gemeinschaft versucht ein wenig mehr zu leben.
Von Beginn an konnten wir definieren, dass nicht nur grundsätzlich jeder Tierschutzhund, sondern auch jeder Mensch willkommen ist an der Zielverfolgung mitzuwirken und am Erfolg oder Misserfolg
teilnimmt.
Dabei spielt es keine Rolle wie alt jemand ist. Was dieser Helfer-Mensch für eine Hautfarbe hat, welches Geschlecht oder seine Sexualität ist. Sein Berufsstand oder seine Erlebnisse haben
ebenso keinerlei Bedeutung, ob unsere Helfer eine Behinderung haben oder nicht.
Es wird erwartet, dass alle gemeinsam dieses entwickelte Projekt tragen und Schwachstellen anderer selbstverständlich ausgeglichen werden, um ein Gelingen für die Hunde zu gewährleisten.
Es gibt auf dem Hundeschutzhof eine Sicherheitsschleuse, damit die Hunde nicht weglaufen können. Symbolisch legt jeder Mensch seine Identität an dieser Schleuse ab und reduziert sich auf seine
"Tierschützeridentität", ein Ideal, aber was wären wir ohne Ideale im Tierschutz? Sich selbst nicht so wichtig nehmen und auf dem Hundeschutzhof einen Moment auf das Wesentliche reduziert zu
handeln, wer dies beherzigt und immer wieder von Neuem versucht zu leben, der wird bei Podencorosa e.V. nicht nur mit viel Freude diese Aufgabe genießen, sondern auch für die Zeit hinter der
Schleuse wichtige Erkenntnisse für sein Leben mitnehmen können.
2. Pädagogisches Konzept
Die große Verantwortung für unsere Tierschutzhunde soll grundsätzlich allen bewusst sein. Durch Rettungsaktionen erhalten unsere schutzbedürftigen Hunde nicht nur eine Art Asylrecht auf
Zeit, sondern sie sollen sich wohl fühlen, ihre Erlebnisse aufarbeiten können und mit viel Liebe und gezielter Förderung wieder vermittlungsfähig eine Perspektive erhalten. Der Tierschutzverein
kann nur ein Sprungbrett in eine bessere Zukunft sein oder für besonders alte und kranke Tiere ein dauerhaftes Zuhause.
Der Nebeneffekt, dass gerade die Menschen, die sich dieser Aufgabe annehmen ebenfalls indirekt gefördert werden, Teamarbeit und Prioritäten erleben, sich verwirklichen oder Defizite aufarbeiten,
rundet das Bild der Podencorosa-Tierschutzgemeinschaft ab. So können wir im Rückblick mit gewissem Stolz verzeichnen, dass auch Menschen mit Behinderung oder psychisch Erkrankte, schwule
Jugendliche oder besonders alte Menschen ohne Aufgabe, bei Podencorosa e.V. integriert, ihre Möglichkeiten erhielten und solidarisch für die Tiere Ziele erarbeiteten. Dabei nutzen wir das
Know-How und menschliches Kapital der Helfer und können über die Tierschutzhunde so unendlich viele schöne Momente ermöglichen.
Auch in Zukunft sieht Podencorosa e.V. seine pädagogische Ausrichtung in der Förderung des Nachwuchs und Integration vieler Menschen, die eine Aufgabe in der Tierschutzarbeit suchen und uns im
Sinne der Tiere unterstützen möchten. Ein Gesamtbild, in dem Zwei-und Vierbeiner sich gegenseitig stützen, fördern und auffangen, ist dabei ein wichtiges Vereinsziel.
3. Erkenntnisse und Perspektiven
In einem Tierschutzverein gibt es immer viele Menschen, die sich je nach ihren Möglichkeiten mal mehr - mal weniger einbringen können oder wollen. Es spielt dabei auch keine Rolle, wie oft oder
in welcher Form und Intensität die Hilfe des Einzelnen erfolgt, sondern vielmehr die Zugehörigkeit und Symbolik ist hier oft entscheidend.
Menschen kommen und gehen, da sich auch familiäre oder berufliche Situationen, Entwicklungen verändern. Erlaubt ist im Prinzip alles, so lange das Wohl der Tierschutzhunde gewährleistet ist
und die Verantwortung durch den Verein wahrgenommen werden kann. Sich einzumischen und mit guten Ideen Prozesse zu begleiten ist stets erwünscht, ein Aufmischen oder rücksichtsloses
Verhalten wird erfahrungsgemäß unterbunden und verläuft sich meist von selbst.
Gerade in der heutigen Gesellschaft, wo das egoistische Denken und Ellenbogenverhalten stark gefordert wird, möchten wir ein gegenteiliges Lernfeld bieten, wo das Tier als schwächstes Glied der
Kette geschützt und getragen wird, wo Menschen mit Defiziten und Schwächen wieder wahrgenommen und gefördert werden. Über die direkte Arbeit mit den oft traumatisierten Hunden, über die tägliche
Versorgung und Pflege, erreichen Emotionen ihren Höhepunkt in Vermittlungserfolgen.
Aber auch Trauer und Abschied gehören zu den regelmäßigen Begleitern unserer Arbeit.
Wir wünschen uns für die Zukunft mehr neugierige Menschen, die sich einbringen möchten, die sich trauen und trotz aller Vorerfahrungen, vielleicht verzweifelt nach einem neuen Sinn in ihrem Leben
suchen und ihn bei Podencorosa e. V. finden könnten.
In diesem Sinne sind wir gespannt auf all diejenigen, die uns durch die oben erwähnte Schleuse noch erreichen werden.
Die Podencorosa-Pflegestellen befinden sich zum größten Teil im Umkreis.
Die Anzahl variiert ständig, da auch immer wieder Pflegehunde in den Pflegestellen verbleiben bzw. adoptiert werden oder aus persönlichen Gründen wieder ausscheiden.